Bewerbungstipps
Inhaltsverzeichnis
Wichtige Fragestellungen für Deine Berufswahl
Wunsch und Wirklichkeit
School is out - bald ist Schule nur noch Vergangenheit. Das letzte Schuljahr ist angebrochen, in Kürze beginnt für dich, wie für viele andere junge Menschen auch, ein neuer Lebensabschnitt: der Eintritt ins Arbeitsleben. Mit der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz steht eine wichtige Entscheidung an. Schließlich stellt die klassische Ausbildung nach wie vor einen wichtigen Baustein im Leben dar. Die berufliche Orientierung ist bei der komplexen Anzahl von Möglichkeiten gar nicht so einfach!
Von klein auf haben alle Menschen die unterschiedlichsten Ziele verfolgt und unzählige Pläne für ihre Laufbahn entworfen - und garantiert ebenso häufig wieder verworfen. In der Realität bemerken wir dann, dass sich nicht jeder Traum realisieren lässt und wir zwischen Kindheit und Jugend unsere Ziele völlig anders abstecken.
Bei der Berufswahl sind deine persönlichen Interessen, Erwartungen und Fähigkeiten von immenser Bedeutung. Was bringst du mit, was versetzt dich in Begeisterung, was schreckt dich eher ab? Das Berufsinformationszentrum BIZ der Agentur für Arbeit unterstützt dich mit einem Persönlichkeitscheck und, falls du noch gar keine konkreten Wünsche und Vorstellungen hast, mit einem Berufseignungstest. Mit diesem Begabungstest lässt sich ermitteln, für welche Berufsbereiche du besonders geeignet bist. Lass dir auch von deinen Eltern und Freunden eine Analyse deiner Stärken und Schwächen geben. Gespräche mit deinen Lehrerinnen und Lehrern erweisen sich ebenfalls als hilfreich. So werden dir persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und Selbstinformationswege aufgezeigt.
Meine Persönlichkeit im Fokus:
- Wo liegen meine Fähigkeiten?
- Wo liegen meine Vorlieben?
- Wo liegen meine Schwächen?
- Was möchte ich auf keinen Fall machen?
- Welche Schulfächer haben mich besonders interessiert?
- Welche Kenntnisse habe ich neben der Schule erworben?
- Wie kann ich meine Kenntnisse in meinen Wunschberuf einbringen?
- Wie lassen sich meine Hobbys und Interessen mit meinem Wunschberuf verbinden?
- Wie beschreiben mich Eltern, Lehrer, Freunde
"Berufung" statt Beruf!
Auch wenn dir bereits konkrete Vorstellungen hinsichtlich deiner beruflichen Zukunft vorschweben, solltest du dich nicht nur auf einen Wunschberuf konzentrieren, sondern Alternativen offenhalten. Jeder Mensch eignet sich für mehr als einen Beruf, viele Fähigkeiten lassen sich in unterschiedlichen Berufen und Branchen einsetzen.
Im Idealfall, wenn sich der erlernte Beruf als eine wirkliche "Berufung" erweisen sollte, wirst du deine Arbeit mit Freude und Engagement über lange Jahre ausüben können.
Mein Wunschberuf im Fokus:
- Wie ist die Arbeitsmarktlage vor Ort?
- Besteht die Möglichkeit einer Festanstellung nach Abschluss der Ausbildung?
- Wie speziell ist die Ausbildung?
- Wo kann ich Erfahrungen durch Praktika in meinem Wunsch-Beruf erwerben?
- Welche Zukunftsprognose besteht für meinen Wunschberuf?
- Wie viele Ausbildungsplätze existieren für den Beruf insgesamt?
- Bestehen nach Ausbildungsende reelle Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten?
- Lassen sich die in der Lehre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auch in anderen Berufen anwenden?
Traum oder Albtraum?
Leider weicht so manche Vorstellung über ein bestimmtes Berufsbild völlig von der Realität ab und der idealisierte "Traumjob" entwickelt sich zum "Albtraumjob". Deshalb solltest du jede Möglichkeit nutzen, den von dir bevorzugten Beruf in allen Facetten kennenzulernen. Informationen liefern die Agentur für Arbeit, das Internet oder auch die direkte Nachfrage bei den Unternehmen. Hast du Freunde, die bereits eine Ausbildung in deinem Traumberuf absolvieren, oder Verwandte, die schon länger diesen Beruf ausüben? Sie schildern dir sicher gerne den Tagesablauf ihres Jobs.
Im Rahmen verschiedener Betriebspraktika, die du noch während der Schulzeit durchlaufen hast, konntest du sicher bereits die eine oder andere Berufssparte näher kennenlernen. Die beste Gelegenheit, die Realität der Arbeitswelt in dem von dir angestrebten Beruf kennenzulernen, stellt ein längerfristiges Praktikum dar. Hier erfährst du "hautnah" alles, worauf es im Tagesgeschäft bei diesem Job ankommt. Diese Kenntnisse vermittelt dir nur die Routine eines Praktikums. Solltest du allerdings feststellen, dass dieser Beruf sich ganz anders darstellt als du dir vorgestellt hast, konzentriere dich auf Alternativen.
Hast du deine Entscheidung für eine oder mehrere Bewerbungen getroffen, gilt es, wichtige Vorgaben und zeitliche Abläufe zu beachten. Die Bewerbung sollte rechtzeitig zusammen mit dem Versetzungszeugnis in die letzte Klasse an den ausgewählten Betrieb gesandt werden.
Bewerbung mit K(l)ick
Richtig bewerben!
Deine Entscheidung ist gefallen - du möchtest dich bei einem oder mehreren Unternehmen schriftlich bewerben!
Ob per Postweg oder via Internet, hängt von den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens ab.
Info: Bewerbungsfristen
In der Regel gelten Terminvorgaben für das Versenden der Unterlagen.
- Ausbildung im kaufmännischen Bereich: etwa ein Jahr vor Ausbildungsbeginn
- Ausbildung in Industrie und Handel: ca. acht Monate vor Ausbildungsbeginn
- Ausbildung in anderen Berufssparten: fünf bis neun Monate vor Ausbildungsbeginn
Klassische Bewerbung
Deine Bewerbung ist Werbung in eigener Sache, d. h. die Selbstdarstellung deiner Person.
Wichtigstes Instrument dazu ist das Anschreiben an das Unternehmen. Hier kannst du dich mit prägnanten Argumenten empfehlen und dein Interesse an der Ausbildung deutlich machen.
Überzeuge den Personalverantwortlichen des ausgewählten Unternehmens bereits durch die Art der Bewerbermappe.
Der erste Blick auf deine Unterlagen soll einen entscheidenden Eindruck hinterlassen, das Unternehmen muss sich sofort angesprochen fühlen.
Folgende Bestandteile sollte deine Bewerbungsmappe enthalten:
- Deckblatt mit eindeutigem Betreff, exakte Stellenbezeichnung, die Kennziffer (wenn vorhanden) und Titel sowie Kontaktdaten
- Foto
- Anschreiben mit kurzer Vorstellung und Hinweis auf beigefügte Unterlagen
- Lebenslauf (klar gegliedert)
- Kopie des Versetzungszeugnisses in die letzte Klasse
- falls vorhanden: Kopien von Bescheinigungen über zusätzliche Qualifikationen oder Praktikumsnachweise
Kurz & bündig
- Anschreiben und Lebenslauf solltest du nach DIN 5008 erstellen, einer grundlegenden Norm für Textverarbeitung im Büro- und Verwaltungsbereich.
- Entscheide dich für eine hochwertige stabile Karton-Mappe in einer dezenten Farbe, vielleicht sogar mit Prägung.
- Achte auf Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung.
- Achte auf einheitliche Gestaltung von Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf.
Deckblatt
Ein Deckblatt ist nicht zwingend erforderlich, wird aber gerade in großen Unternehmen gern gesehen, da es dem Personalverantwortlichen eine erste schnelle Information über deine Bewerbung ermöglicht.
Auch für dich bietet das Deckblatt einen Vorteil: deine Bewerbungsmappe soll auf diese Weise einen Wiedererkennungswert erlangen.
Mit folgenden Informationen stellst du dich übersichtlich auf einen Blick vor:
- Angabe der Art des Ausbildungsplatzes, um den du dich bewirbst
- Bewerbungsfoto
- Name, Anschrift, deine Kontaktdaten wie E-Mail-Adresse und Telefonnummer
- Auflistung der Anlagen, falls du viele davon beifügen wirst
Foto
Tipp: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.
Nutze ein professionell erstelltes Bewerbungsfoto. Gewinne den Personalverantwortlichen für dich, bevor du ihn persönlich kennengelernt hast - und zwar mit einem Lächeln!
Informiere dich am besten vor dem Fototermin zum Dresscode des Unternehmens, bei dem du dich bewirbst. So kannst du bereits auf dem Bewerbungsfoto ein angemessenes Outfit tragen. Oft ist es besser, weniger authentisch aufzutreten und dafür die Regeln des Geschäftslebens einzuhalten.
Das Standard-Foto, befestigt am Lebenslauf, hat eine Größe von ca. 4,5 cm x 6 cm, während ein auf dem Deckblatt angebrachtes Foto erheblich größer sein darf.
Tipps: Ein kompetenter Fotograf wird dich hinsichtlich Körperhaltung, Kleidung und Make-up beraten, denn er weiß, wie sich die Beleuchtung auf das Ergebnis auswirken wird, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
- Wichtig für Bewerberinnen: dezentes Make-up, keine übertriebenen Accessoires
- Wichtig für Bewerber: saubere Rasur
- Wichtig für beide: tadellose Frisur
Info: Gleichbehandlungsgesetz
Seit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) ist ein Foto nicht mehr Pflichtbestandteil einer Bewerbung. Dennoch ist es von Vorteil, den Unterlagen ein Bild beizufügen. Es soll dem Betrachter signalisieren, dass genau du zu diesem Ausbildungsplatz passt.
Anschreiben
Das Anschreiben hat für eine erfolgreiche Bewerbung einen besonders hohen Stellenwert. Geht eine Vielzahl von Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz ein, wird häufig bereits anhand des Anschreibens vorselektiert, welche Bewerbungen in die enge Auswahl gelangen. Als wichtigster Informationsträger präsentiert das Anschreiben alle wesentlichen Informationen der Bewerbung wie Kenntnisse, Fähigkeiten sowie Erfahrungen und gibt Aufschluss über deine Persönlichkeit. Insbesondere wird dadurch deine Motivation für die Bewerbung herausgestellt.
Kurz & bündig
- Achte beim Namen des Ansprechpartners und des Unternehmens auf korrekte Schreibweise!
- Verwende eine seriöse E-Mail-Adresse mit Vor- und Nachnamen.
Nach dem Versand der Bewerbung solltest du unverzüglich auf eingehende E-Mails oder Telefonate reagieren, bei verpassten Telefonanrufe solltest du umgehend zurückrufen.
Tipp: Schweife nicht zu weit aus, eine Seite ist ausreichend.
- Im Anschriftenfeld platzierst du die Adresse mit dem Namen des Ansprechpartners, den du der Stellenanzeige oder der Webseite des Unternehmens entnimmst.
- Wähle einen eindeutigen Betreff mit der exakten Stellenbezeichnung und Kennziffer (wenn vorhanden).
- Auf das Anschreiben gehören Datum und Ort der Erstellung.
- Beginne dein Schreiben mit der korrekten persönlichen Anrede und vergiss keinen Titel!
- Einleitung: 2 bis 3 Sätze
- Beziehe dich auf ein Gespräch (z. B. mit einem Unternehmensangehörigen), eine Zeitungsanzeige, eine Berufsbildungsmesse oder auf ein Porträt in dieser Broschüre.
- Warum bewirbst du dich genau auf diese Stelle? Betone deine Motivation für die Wahl dieses Ausbildungsplatzes. Begründe schlüssig deine Entscheidung für den angestrebten Beruf und für das Unternehmen.
- Hauptteil: 4 bis 6 Sätze
- Wirb für dich: Warum bist du der perfekte Kandidat? Welche Argumente sprechen dafür, dass du die richtige Person für den Ausbildungsplatz bist?
- Stelle klar, dass du die genannten Anforderungen erfüllen und der Herausforderung gewachsen sein wirst.
- Welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Eigenschaften zeichnen dich aus?
- Schluss: 2 bis 3 Sätze
- Schließe mit einer persönlich gefassten Formulierung ab, etwa "Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich".
- Beende das Anschreiben mit der Grußformel "Mit freundlichen Grüßen".
- Unterschrift nicht vergessen!
- Versieh dein Anschreiben mit deinen vollständigen Kontaktdaten wie Name, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse.
Dos
Verfasse ein individuelles Schreiben unter Verwendung von Formulierungen wie
- Ihre Anzeige im Musterstädter Tageblatt vom 09. Januar 2022 hat mich angesprochen.
- Mit großem Interesse habe ich mich anlässlich der Berufsbildungsmesse Musterstadt über Ihr Ausbildungsplatzangebot informiert.
- Aufgrund Ihres Unternehmensprofils im aktuellen Ausbildungsatlas Musterstadt bin ich auf Ihr Angebot an Ausbildungsplätzen aufmerksam geworden.
Don'ts
Vermeide nichtssagende Floskeln oder allgemeine Formulierungen, die sich auf jedes Unternehmen oder jede Branche beziehen:
- Hiermit bewerbe ich mich um...
- Ich interessiere mich für den ausgeschriebenen Job...
- Ihre Stellenanzeige im Internet habe ich aufmerksam gelesen
Lebenslauf
Ein überzeugender und schlüssiger Lebenslauf ist die Basis einer erfolgreichen Bewerbung. Der Personalverantwortliche des Unternehmens möchte ein möglichst genaues Bild von dir erhalten.
Zur Übersichtlichkeit wird die tabellarische Form empfohlen. Anders als beim Anschreiben kann das Dokument aber auch zwei Seiten umfassen.
- Foto
- Als Überschrift wählst du zwischen "Lebenslauf" oder dem lateinischen Pendant "Curriculum Vitae".
- Name, Anschrift, Kontaktdaten, Geburtsdatum, Geburtsort, Familienstand, Staatsangehörigkeit
- Schulischer Werdegang
- Tätigkeiten und Qualifikationen
- Hobbys und Interessen
- Ort, Datum und Unterschrift
Online-Bewerbung
Unabhängig davon, ob du deine Bewerbung per E-Mail oder Online-Formular einsendest, gelten die gleichen Regeln und Anforderungen wie bei den klassischen Bewerbungsunterlagen!
Das Anschreiben enthält sowohl eine korrekte Anrede als auch eine abschließende Grußformel.
Setze deine eingescannte Unterschrift in guter Auflösung unter das Anschreiben und den mit deinem Foto versehenen Lebenslauf.
Beim Einscannen von Unterlagen und Fotos achte unbedingt auf gute Qualität. Kontrolliere deine Dateien auf Vollständigkeit, korrekte Seitenreihenfolge sowie gute Lesbarkeit.
Verwende ausschließlich die für Bewerbungen genannte E-Mail-Adresse. Nur so stellst du sicher, dass deine Online-Bewerbung bei der zuständigen Person im Betrieb eingeht.
Kurz & bündig
- Auf keinen Fall darfst du mit dem in E-Mails üblichen "Hallo" starten!
- Die Dokumente solltest du vor Versand in PDF-Dateien umwandeln, damit die von dir gewählte Formatierung beim Empfänger beibehalten wird.
- Verwende eindeutige Namen für den Anhang, damit eine einfache Zuordnung zu deiner Bewerbung möglich ist, z. B. Bewerbung_dein_Name.pdf.
- Zum Versand deiner Bewerbung nutzt du eine seriöse Adresse, die deinen Vor- und Nachnamen enthält.
Kopien
Der Inhalt von Zeugnissen und Nachweisen stellt für die Personalverantwortlichen aufschlussreiches Infomaterial über den Bewerber dar, da hier eine Beurteilung durch Dritte gegeben wird. Deshalb fügst du Kopien der letzten Zeugnisse und Kopien von Bescheinigungen über zusätzliche Qualifikationen und absolvierten Praktika bei. Belege zu Nebenjobs, besonders dann, wenn die Tätigkeit in Bezug zum angestrebten Ausbildungsberuf steht, bescheinigen dir praktische Berufserfahrungen und soziale Kompetenzen.
Auch Kopien von Zertifikaten über absolvierte Fortbildungen (z. B. Sprach- oder Computerkurse, andere weiterbildende Seminare) erweisen sich evtl. für deine Ausbildung als wichtig. Erkundige dich, ob dein Wunschausbildungsbetrieb spezielle Nachweise benötigt (in vielen Branchen wird ein polizeiliches Führungszeugnis erwartet).
Info: Beglaubigung
In der Regel ist eine Beglaubigung von Kopien nicht erforderlich.
Vorstellungsgespräch
Eindruck schinden
Du darfst dich freuen - dir liegt eine Einladung zum Vorstellungsgespräch vor!
Das bedeutet: Bisher hast du alles richtig gemacht, deine Bewerbungsunterlagen haben einen positiven Eindruck hinterlassen!
Überzeuge deine Gesprächspartner - persönlich oder online im Video-Interview:
- Informiere dich vorab umfassend über das Unternehmen, dessen Geschäftsmodell, Unternehmensstandorte und historische Entwicklung.
- Präge dir die Namen deiner Ansprechpartner ein.
- Deine Kleidung und dein Erscheinungsbild verschaffen deinem Gesprächspartner seinen ersten Eindruck. Halte dich an den Dresscode der Branche. Im Zweifel lieber zu fein als zu leger kleiden.
- Achte auf eine normale Körperhaltung und verzichte auf übertriebene Mimik und Gestik.
- Sei pünktlich.
- Beachte grundlegende Etikette-Regeln: präsentiere gute Umgangsformen, bedanke dich für die Einladung, höre aufmerksam zu.
- Schalte dein Mobiltelefon aus.
- Liefere eine kurze Selbstpräsentation mit wichtigen Fakten, deinen Stärken sowie Erfolgen.
- Stelle Fragen zum Unternehmen sowie zum Ausbildungsplatz bzw. zur Tätigkeit. Zeige deine Begeisterung.
Tipp: Überprüfe dein eigenes Verhalten vor der Kamera, indem du ein
Gespräch im Probedurchlauf simulierst.
Dos
- Internetverbindung und technisches Equipment überprüfen
- Software rechtzeitig installieren und testen (Ausbildungsbetrieb schickt dir entsprechende Links und Informationen)
- Kamera auf Augenhöhe positionieren
- in die Kamera sehen (Notizzettel als „Hingucker“ anbringen)
- für bessere Tonqualität Headset vorbereiten und testen
- optimale Beleuchtung: indirekt/von vorne/leicht von unten
- neutraler Hintergrund (z. B. Bücherregal)
- während des Gesprächs alle weiteren Programme schließen, um den Rechner nicht zu verlangsamen
Don'ts
- Update-Start während des Gesprächs
- Störungen (durch Familienmitglieder/Straßenlärm/Telefon)
- nicht auf den Hintergrund abgestimmte Kleidung (z. B. weißes Hemd vor weißer Wand)
- unvorteilhafter Bildausschnitt (unaufgeräumtes Regal, chaotischer Wäscheberg)
- Fenster im Hintergrund (kann zu Spiegelungen führen)
- am Gesprächspartner vorbeischauen
- Verzehren von Snacks
Nicht nur Fragen und Antworten
Während der persönlichen oder virtuellen Begrüßung möchte dein Gegenüber eine angenehme Gesprächsatmosphäre schaffen. Das äußert sich in allgemeinen Fragen. Wundere dich also nicht über banale Fragen. Vielleicht wird man Dir zusätzlich noch einen kurzen Einblick in die Geschichte des Betriebs geben. Nimm alle gebotenen Informationen konzentriert auf.
Stelle dich vor!
Jetzt bist du am Zug - in der Regel erwarten deine Gesprächspartner Antworten auf Fragen zu deiner Persönlichkeit und zu deiner bisherigen Schullaufbahn, speziell zu deinen Lieblingsfächern. Auch Informationen zu Praktika, Ferienjobs, Hobbys eignen sich als Gesprächsthemen. Die meisten der im Vorstellungsgespräch gestellten Fragen lassen sich vorhersehen.
Beispiele für häufig aufkommende Fragen:
- Was erwarten Sie durch Ihre Berufswahl?
- Was hat Ihre Entscheidung für dieses Berufsbild beeinflusst?
- Welche Erwartungen stellen Sie an die Ausbildung?
- Welche Voraussetzungen bringen Sie für den angestrebten Beruf mit?
Tipp: Du solltest dir vorab Gedanken über passende Antworten machen.
Zeige Interesse!
Dein Gesprächspartner wird sich nun für deine Stärken und Schwächen sowie dein Wissen über die Ausbildung interessieren. Kein Grund zur Nervosität, wenn du nicht alle gestellten Fragen beantworten kannst. Ein Vorstellungsgespräch bedeutet ein beiderseitiges Kennenlernen von Unternehmen und Bewerber, d. h. auch die Chemie untereinander muss stimmen.
Es ist wichtig, dein Interesse und deine Begeisterung durch das Einbringen eigener Fragen zu dokumentieren. Erkundige dich z. B. zu folgenden Themen:
- In welchen Abteilungen wird die Ausbildung absolviert?
- Wer ist dein Ansprechpartner oder Mentor?
- Wie findet der theoretische Unterricht statt (Teilzeit-/Blockunterricht)?
- Wo befindet sich die Berufsschule?
- Wie lange dauert die Probezeit?
- Wie viele Ausbildungsplätze stellt das Unternehmen?
- Besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit abzukürzen?
- Welche betriebsspezifischen Anforderungen stellt die Ausbildung in dem betreffenden Unternehmen?
- Welche Weiterbildungsmaßnahmen werden geboten?
Schlussakkord - erste Hürde geschafft!
Bravo! Du hast das Vorstellungsgespräch überstanden, wenn dein Gegenüber nachhakt: "Ist alles geklärt oder bestehen Ihrerseits noch Fragen?" So oder ähnlich signalisiert der Personalverantwortliche das Ende des Gesprächs. Ist tatsächlich in der vorangegangenen Unterhaltung etwas noch nicht konkret beantwortet worden, scheue dich nicht, danach zu fragen. Bedanke dich noch einmal für das Vorstellungsgespräch.
Tipp: Achte nach einem Online-Gespräch darauf, dass du den virtuellen Raum und das entsprechende Meeting zu dem Zeitpunkt verlässt, der ausdrücklich als Abschluss signalisiert wird. Stelle sicher, dass die Verbindung getrennt wird, damit dein Gesprächspartner dich nicht weiterhin hören und sehen kann.
Kurz & bündig
- Mache dir Notizen, evtl. kommt der Personalverantwortliche später noch einmal auf ein Gesprächsthema zurück!
- Die Wahl des Ausbildungsplatzes sollte unabhängig von der Vergütung erfolgen. Sprich daher das Thema möglichst nicht direkt selbst an.
- Stelle Fragen, um dein Interesse zu bekunden.
Glückwunsch - der Ausbildungsvertrag ist unterschrieben!
Erforderliche Unterlagen
Zum erfolgreichen Start ins Arbeitsleben gehört auch jede Menge Papierkram. Diese Checkliste zeigt, was du benötigst, wo du es bekommst und was du deinem Ausbildungsbetrieb vorlegen musst.
Steueridentifikationsnummer (Steuer-IdNr.): Die elfstellige Nummer gilt ab Ausstellung lebenslang. Vom Finanzamt erhältst du ein Informationsschreiben über die für den Lohnsteuerabzug gespeicherten Daten. Diese Angaben kann der Arbeitgeber über die IdNr. elektronisch abrufen.
Sozialversicherungsnummer: Sie bestätigt deine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Sozialversicherung (Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) und garantiert die richtige Zuordnung deiner Beiträge. Dein Ausbildungsbetrieb beantragt die Nummer bei der Rentenversicherungsanstalt, die dir im Anschluss per Post einen Sozialversicherungsausweis zusendet. Diesen legst du vor Aufnahme der Tätigkeit im Betrieb vor, spätestens zum Antritt der Ausbildung. Den Ausweis benötigst du für dein gesamtes Berufsleben bis zur Rentenzahlung.
Krankenversicherung: Mit Beginn deiner Ausbildung beginnt die Krankenversicherungspflicht. Du kannst deine Krankenversicherung selbst wählen. Deine elektronische Gesundheitskarte (EGk) wird dir nach Abschluss einer Krankenversicherung automatisch ausgestellt und zugesendet. Dein Ausbildungsbetrieb benötigt spätestens 14 Tage nach Ausbildungsbeginn eine standardisierte Bescheinigung über die Mitgliedschaft in einer Krankenkasse.
Girokonto: Um dir deine Ausbildungsvergütung auszahlen zu können, braucht dein Ausbilder Angaben zu deiner Bankverbindung.
Gesundheitsbescheinigung: Nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz ist für alle unter 18-Jährigen, die eine duale Ausbildung beginnen, eine ärztliche Untersuchung verpflichtend. Diese absolviert man bei seinem Hausarzt. Die entsprechende Bescheinigung als Beweis für die gesundheitliche Eignung wird dem Ausbildungsbetrieb vorgelegt. In einigen Berufen (z. B. in der Lebensmittelbranche oder im Gesundheitswesen) benötigen auch Azubis über 18 Jahre eine ärztliche Bescheinigung.
Führungszeugnis: Diese Bescheinigung über registrierte Vorstrafen einer Person ist nur für bestimmte Berufe erforderlich. Falls dein Ausbildungsbetrieb ein solches Dokument benötigt, forderst du es bei deiner Gemeinde- oder Stadtverwaltung an.
Info: Finanzielle Unterstützung
Auch wenn du eine monatliche Ausbildungsvergütung erhältst, besteht ggf. Anspruch auf finanzielle Hilfe.
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Bei einer betrieblichen oder außerbetrieblichen Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, wenn du aufgrund der Entfernung zum Betrieb nicht bei deinen Eltern wohnen kannst. Wichtig: BAB kann nicht gewährt werden bei einer schulischen Ausbildung (z. B. Ergotherapeut [m/w/d]). Zuständig: Arbeitsagentur
Vermittlungsbudget: Für entstandene Kosten bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz (z. B. für die Bewerbung, einen ausbildungsbedingten Umzug, bestimmte Arbeitsmittel und Nachweise). Zuständig: Arbeitsagentur
Leistungen nach BAföG: Bei bestimmten schulischen Ausbildungen. Zuständig: Amt für Ausbildungsförderung der Kommunal- oder Kreisverwaltung des Wohnorts der Eltern
Kindergeld: Wird i. d. R. bis zum 18. Geburtstag eines Kindes gezahlt. Unter bestimmten Bedingungen können deine Eltern während deiner Ausbildung bis zu deinem 25. Lebensjahr Kindergeld erhalten. Auch eine Auszahlung an dich ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Zuständig: Arbeitsagentur